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Westliche Zinne am 3.Sep.

Nur ein halber Gipfelsieg, und trotzdem ein Erfolg

 

Der Gipfel der Westlichen Zinne war das Ziel unserer Vereinstour. Der Normalweg, etwas schwieriger als die Große Zinne und auch etwas länger laut Beschreibung…

Die Fahrt verlief problemlos, und so konnten wir schon um 8:00 bei der Auronzohütte starten. Ein herrlicher Tag mit Sonnenschein, genau wie vorhergesagt stand vor uns. In einer halben Stunde erreichten wir die Scharte über Geröllfelder zwischen großer und Westlicher Zinne. Wir teilten uns in 4 Seilschaften. Anni und Martin machten den Anfang und sollten den Weg erkunden. Danach folgte ich mit Judith und Christa. Hinter uns Chrisi mit Anette und Sigi, und als Abschluss Christoph mit Lea und Patrik.

Wir folgten einer Steinschlaggefährdeten Schlucht auf den ersten Vorbau. Die Markierungen war zwar schon ausgebleicht aber trotzdem gut sichtbar. Von dort ging es auf und ab weiter mit leichten Klettereien und über schottrige Bänder. Dann die erste längere Kletterei im II. Grad mit einer Querung, absolvierten wir auch ohne Sicherung. Bald waren wir beim ersten ernsthaften Kamin, hier packten wir das Seil aus und sicherten die 15 Meter auf das obere Ring Band. Hier war der weitere Wegverlauf unklar, links oder rechts? Anni und Martin waren außer Sichtweite. 20 Meter nach rechts und da sah ich ein mit alten Fixseilen versicherte Verschneidung mit einen Riss. Da ich von den alten Seilen gelesen hatte musste es hier weitergehen. Der Einstieg vom Band war doch etwas schwerer als III, aber dann ging es recht flott zum ersten Stand. Ich holte Judith und Christa nach. Patrik folgte dann auch schon mit der nächsten Seilschaft. Nun wurde es schwer. Direkt die Verschneidung ohne Zwischensicherung war mir nicht geheuer, deshalb umging ich das Ganze. Es waren dann auch 20 Meter im IV. Grad bis ich den nächsten Stand erreichte. Das Gelände danach schaute nicht schwer aus, also musst es passen. Aber der Plan den Rest der Mannschaft nachzuholen scheiterte. Die direkte Verschneidung war zu schwer, da half auch kein Expressflaschenzug. Also wieder abseilen, in 2 Etappen bis zum Ring Band. Nach kurzer Lagebesprechung erreichten wir Martin am Handy und wir hatten die Gewissheit das wir falsch waren. Nach LINKS und nicht nach rechts am Ausstieg des Risses!!! Uns fiel es wie Schuppen von den Augen als wir 5 Meter neben den Riss die Markierung sahen! (SchoWe, Du brauchst eine neu Brille! Auch das Anni mit Martin in der kurzen Zeit nicht hätten die 2 Seillängen klettern können hätte ich wissen müssen…)

Nun folgten wir den Band und den Markierungen auf die Westseite der Zinne. Über Bänder und kurz Kletterstellen gewannen wir wieder Höhe. Nach einem etwas schwierigeren Riss in einer Höhe von 2825 Metern sahen wir Martin und Anni bereits absteigen. Sie hatten über 2 Stunden auf uns am Gipfel gewartet. Das Gelände wurde nun auch schwerer, wir hätten noch über eine Stunde zum Gipfel benötigt. Angesichts der fortgeschrittenen Uhrzeit und der Tatsache das auch der Weg zurück nicht leicht ist, entschlossen wir uns zur Umkehr. (Der Gipfel steht noch länger…)

Wir erreichten dann nach 2 Stunden wieder die Scharte und kurz darauf auch die Auronzo Hütte. Es war trotzdem für alle ein Erlebnis in so einer gewaltigen Felswand unterwegs gewesen zu sein. Vor allen für Christa, Judith, Annette und Sigi war das die erste Tour in einer ernsthaften alpinen Wand.

Eine herbere Enttäuschung erlebten wir aber dann in der Auronzo Hütte: Wir freuten uns auf ein gutes Essen, aber es gab nur „Gemiisesuupe“!! Spagetti gibt es erst ab 19:00 Uhr!!! Also kehrten wir Italien den Rücken und stärkten uns in Lienz mit Pizza und Spagetti (wieder ein Italiener!)

Das Resümee der Tour: nur 2 von 11 erreichten den Gipfel, aber alle kamen gesund und glücklich wieder zu Hause an.

 

SchoWe

 

 

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