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Bergtour Razor

29. Juni 2008, Sonntag, wunderschönes Wetter, 6.00 Abfahrt Feuerwehrhaus St. Stefan. Unser Ziel Der Razor in den Julischen Alpen. Wir sind zu leider nur zu dritt, eine wie immer bestens gelaunte Hannah und ein junger Urlaubsgast aus Deutschland (Thomas)

Nach einer Stunde Autofahrt erreichen wir unseren Ausgangspunkt  den Vrsic Pass. Wir lassen uns von der angeschriebenen Gehzeit von 6 Studen nicht einschüchtern und ziehen los Richtung Prisank. Es geht über das Schotterfeld Richtung Normalweg auf die Südseite des Prisank. Nach 50 Minuten erreichen wir die erste Weggabelung, unser Weiterweg der „Juzna Pat“ auf den Razor ist mit 4:15 angegeben. Nach 100 Metern die nächste Abzweigung und es sind nur mehr 4:00 Stunden!!! Ist dazwischen eine Rastzeit vorgesehen? Nun müssen wir 200 HM absteigen und gehen in Richtung Westen an der Südseite des Prisank unserem Ziel entgegen. Vor uns baut sich die Westwand des Razor immer mächtiger auf. Gott sei Dank brennt die Sonne nicht auf uns herab, es ziehen immer wieder Wolken durch und der Razor spendet uns je näher wir kommen Schatten. Trotzdem stellt Hannah etwas Seltsames fest: Sie beginnt zu Schwitzen!! Vermutlich ist es die Schwüle und feuchte Luft….

Nachdem wir bei der Mlinarica Quelle uns erfrischt haben, geht es permanent aufwärts. Dann nach der Querung eines Schneefeldes führt der Weg uns in die Westwand. Es geht über Schuttbänder, Schneefelder  immer weiter aufwärts. Es folgt ein kurzer Abstieg, eine Wasserrinne queren und ein kurzer versicherter Weg. Eine 500 Meter lange Rampe führt weiter nach oben auf ein Geröllfeld. Wir queren nun im oberen Wandteil von Norden nach Süden die ganze Westwand, teilweise über Schneefelder, bis wir nach knapp dreieinhalb Stunden auf der Preval Scharte einer Höhe von 2349m ankommen.

Wir gönnen uns eine kurze Rast und nehmen danach die restlichen 250 HM in Angriff. Diese entpuppen sich dann als recht anspruchsvoll. Auf den Schneefeldern schlage ich mit den Schuhen Stufen, einen Pickel habe ich ja nicht dabei. Der restliche Weg durch die Südflanke, welcher eigentlich keiner  ist, führt über Geröllfelder und Steilstufen auf den Westsattel. Ab hier macht der Berg seinen Namen RAZOR = ZERRISSENER alle Ehre!! Es ist ein mühsames weiterkommen. Vorsichtig gehen wir nach oben um ja keine Steinlawinen auszulösen. Vom Sattel führt uns ein schmales Schotterband wieder in die Westwand. Dort geht es noch einmal durch einen Kamin auf den Gipfelgrat oder besser gesagt „GipfelSchotterWeg“. Nach 4:15 Gehzeit stehen wir am 2601 Meter hohen Gipfel.

Um uns die prächtigen Berge der Julischen Alpen: Skrlatica, Prisank, Stenor, Triglav, usw. In der Ferne ist noch der Dobratsch und ein Teil des Gailtals zu sehen. Leider hüllen Wolken  alle Gipfel in Nebel.  Wir lassen uns aber das Gipfelglück nicht trüben und halten unsere Gipfelrast. Nach einer halben Stunde machen wir uns wieder auf den Weg nach unten, den über dem Triglav brauen sich immer mächtigere Wolken zusammen.

Der Abstieg führt uns über den gleichen Weg wieder nach unten. Die Schnee und Schotterfelder welche uns beim Aufstieg einiges abverlangt haben, erleichtern uns nun den Abstieg. Auch Thomas fährt über das letzte Schneefeld dann mit den Schuhen hinunter, nur die Körperhaltung ist noch etwas verkrampft. Der Weg unter dem Prisank Richtung Vrsic nimmt kein Ende, endlich erreichen wir die Stelle an welcher es wieder 200 HM nach oben geht. Mit dem Kopf in den Boden marschieren wir schwitzend hinauf. Nachdem wir die Abzweigung erreichen, gönnen wir uns eine kurze Rast. Nach einer guten halben Stunde sind wir wieder am Vrsic Pass angelangt und sind uns einig: Es war eine anstrengende lange aber wunderschöne Tour!

Schoitsch Werner

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