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Hochtouren Westalpen

Hochtouren Westalpen Sommer 2007 24 Juli bis 28 Juli Naturfreunde St. Stefan im Gailtal

So am Dienstag war es endlich so weit... gut gelaunt und unausgeschlafen stiegen wir um 4:00 Uhr in der Früh ins Auto und machten uns auf den Weg nach Gressoney. Nach recht schnellem Vorankommen machten wir nach rund 3 Stunden die erste wohlverdiente Pause um uns bei Kaffee und Kuchen zu stärken.

4 Stunden später kamen wir am Ausgangspunkt an. Nach kurzer Hektik machten wir uns vollbepackt auf den Weg zur Bergbahn. Dort angekommen mussten wir leider erfahren, dass die 2. Sektion der Bahn wegen zu starkem Wind eingestellt wurde. Unser Traum vom 2 – 3 Stundenmarsch zerplatze wie eine Seifenblase.

Dennoch entschlossen wir uns, die 1. Sektion mit der Bahn zu fahren, in der Hoffnung das es ja vielleicht doch nur ein böser Scherz war.

Oben am Gabiet (2350m) angekommen genehmigten wir uns erstmals einen Kaffee. Nach ziemlich viel Überredungskunst und purem Optimismus konnten wir ein Taxi (Paulo) organisieren das uns auf 2939m zur  Gabiet Salti brachte. 2,5 Stunden Fußmarsch gespart. Nach dieser recht holprige Fahrt machten wir uns überglücklich auf dem Weg zu unserem „Stützpunkt“ Rif. Gnifetti auf 3647m.  Oben auf der Hütte angekommen bezogen wir zuerst unser Zimmer,... danach machten wir uns mit den Hüttengebrauch und der Umgebung bekannt. 

 

Mittwoch:

Am nächsten Tag ging es dann recht früh los. 5 Uhr stellten wir den Wecker, nach einem kurzen Frühstück gingen wir dann Richtung Grenzgletscher los. Wir lassen uns beim Aufstieg wirklich viel Zeit um uns ganz langsam an die Höhe zu gewöhnen.

Nach rund 1,5 Stunden erreichten wir endlich das Hochplateau. Ein fantastischer Rundblick belohnte uns für den Anstieg. Nach einer kurzen Pause machten wir uns guter Dinge Richtung Ludwigshöhe (4341m) auf. Kurze Zeit später standen wir auf unserm 1. Viertausender.

Weiter ging es dann in Richtung Schwarzhorn (Corno Nero, 4322m), ein sehr markanter Felskopf in schöner Position südlich der Ludwigshöhe war unser nächstes Ziel. Nach einer kurzen aber herzhaften Firnpassage (50°) und etwas Fels standen wir auf unserm 2. Viertausender. Auf dem Gipfel eine kleine Madonna. Wieder ein Gipfel abgehackt. Weiter geht es in Richtung Balmenhorn (4167m), ein kurzer Abstieg in eine Scharte, von dort aus steht ein aus dem Schnee ragender Zacken mit einer riesengroßen Christusstatue und einer kleinen Biwakschachtel. Der Zustieg ist gut mit Hanfseilen versichert und leicht zu erreichen.

So nach einer kurzen Rast geht es weiter auf die gegenüberliegende Vincentpyramide (4215m), dieser dem Hauptkamm südlich vom Schwarzhorn vorgelagerter Gipfel ist recht leicht zu erreichen und bietet sich bestens als krönender Abschluss unseres heutigen Tages an. Den 4. Viertausender können wir nun abhacken und mit ruhigem Gewissen geht es hinab zur Hütte Gnifetti bei der wir uns sichtlich zufrieden bei einem Liter Rotwein entspannen.

 

Donnerstag:

Wir lassen die Gnifetti hinter uns und machen an diesem Tag gleich richtig Höhe und kämpfen uns wieder die ersten beiden Hänge hinauf. Heute geht es schon viel schneller!!

Oben am Plateau angekommen können wir das Matterhorn von seiner schönsten Seite bei wolkenlosem Himmel und angenehmen Temperaturen betrachten.

Nach einer kurzem Pause machen wir uns auf in Richtung Parrotspitze (4436m). Dieser Gipfel liegt westlich von der Siganlkuppe und wird üblich als Überschreitung begangen.

Der scharf geschnittener Gipfelgrad ist ein wahrer Genuss zum hochsteigen.

Auf der anderen Seite (Nordost) steigen wir zum Seserjoch (4296m) ab und machen uns auf dem Weg zur Zumsteinspitze.

Diese Felspyramide ist zwischen Dufourspitze und Signalkuppe gelagert und hat eine herrliche Position! Von Nordosten gesehen krönt sie mit der mächtigen Monte-Rosa-Ostflanke, von Westen gesehen steht sie am Ursprung des wilden Grenzgletschers. Wir entschlossen uns den „Zumstein“ gleich zu machen, wer hat schon Lust nach einer Rast in der Hütte wieder 111 mH zu machen?

Der Anstieg gestaltetet sich kurz aber intensiv. Zuerst leichtes Gelände in Firn, kurz vor dem Gipfel auf einigen Metern bis zu 40° mit etwas Fels kombiniert. Nach einem recht anspruchsvollem Morgen stehen wir nun auf der Zumsteinspitze (4563m) der höchste in dieser Woche!!Nach einem wunderschönen Ausblick und einer kurzen Rast geht es sichtlich erleichtert zur gegenüberliegenden Signalkuppe (4554m). od. auch Cap. Reg. Marghrita (4554) genannt.

Der Gipfel ist zwar etwas niedriger als die Zumsteinspitze, bietet aber durch seine schroffe Felsbastion der Signalkuppe eine beherrschende Erhebung. Außerdem ist der Anstieg alles andere als einfach. Kurz vor der Hütte geht es nochmals recht Steil bergauf, geschlagene Stufen im Schnee und Eis erleichtern den Anstieg. Eine halbe Stunde später können wir uns gemütlich bei einem Tee (Bier) in der Hütte ausruhen. Diese höchstgelegene Bauwerk Europas bietet nicht nur Zufluchtsort für Bergsteiger, sondern dient auch als Forschungsstation für Höhenkrankheit.

Nach einer ausführlichen Rast geht es dann wieder gemütlich zu unserer Hütte Gnifetti zurück.

Resümee des Tages: wieder 3 Gipfel zum abhacken d.h. insgesamt 7 Viertausender!!

 

Freitag, 27 Juli

Wieder mal klingelt der Wecker um 5 Uhr ein Teil von unserer Gruppe steigt schon heute ins Tal über das Plateau de Lys ab. Sie haben heute einiges vor! Der Abstieg bis ins Tal hat rund 1800 mH. und man hat Landschaftlich einen wunderschönen Blick ins Monte-Rosa Gebiet und auch der Anblick von ein paar Steinböcken runden diese Tagestour ab.

Der Rest der Gruppe (5 Pax) machen sich auf dem Weg zum Liskamm Ost (4527m) auf.

Verschrien ist der gewaltige Fünf – Kilometer Grad des Liskammes wegen seiner Wechten, aber schon seinen Dimension machen ihn zu einem sehr ernstzunehmenden Ziel.Die Flanken sehen sehr unterschiedlich aus, Südseitig — felsig schroff, Nordseite hingegen 700 bis 1100 m hoch eine Mauer aus Fels und Eis. Der Aufstieg ist zu beginn rund 45° Steil und führt über einen Grad. Nach einem kurzem aber kraftvollen Anstieg gelangt wir über einen schmalen stark überwechteten Grad zum Gipfelhang.Der Grad bietet einen faszinierenden Blick ins Tal, links und rechts geht es sehr sehr steil bergab und man sollte sich hier keinen Fehltritt leisten. Überglücklich erreichten wir nach rund 3,5 Stunden den Gipfel und hielten uns nicht lange auf. Wieder am Lysjoch (4151m) angelangt machten wir eine wirklich verdiente Pause. Auf dem Rückweg nach erneutem kurzen Anstieg, nahmen wir nochmals als „Abschiedstour“ das Schwarzhorn (4321m) und das Balmenhorn (4267m) als Draufgabe mit. Gegen 15 Uhr erreichten wir die Hütte Gnifetti und widmeten uns den Abschiedsabend.

 

Samstag, 28 Juli

Wieder klingelte der Wecker um 5 Uhr! Frühstücken war heute nicht mehr so wichtig. Nach hektischem packen des Rucksackes machten wir uns über die Mantova Hütte (3498m) auf den Weg ins Tal. Ein kurzer Zwischenstopp für einen schnellen Kaffee und die letzte Blicke auf das Monte Rosas Gebiet mussten sein. Dann ging es wieder weiter Richtung Stolemberg und mit der Seilbahn gemütlich ins Tal, das wir gegen halb 11 erreichten.

Unten wartete schon das Empfangskomitee, nach einer Runde Side-seeing ging es dann ab in die Heimat.

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Naturfreunde St.Stefan/Gailtal

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