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Hochtourenwoche Bernina 26. - 31. Juli 2015

Am Sonntag, den 26. Juli 2015 um 3 Uhr Früh trafen wir - das waren Christa, Sonja, Susi, Christian, Erwin, Stefan, Werner und Franz - in St. Stefan zusammen. Der Naturfreundebus wurde voll bepackt und los ging die Fahrt über den Felbertauern, Innsbruck, Landeck, das Unterengadin nach Pontresina und auf den Berninapass zur Talstation der Diavolezza-Seilbahn. Um ca. 10 Uhr war die 460 km lange Fahrt beendet und wir konnten zum ersten Mal das beeindruckende Panorama bewundern. Die Seilbahn brachte uns zum Berghaus Diavolezza in 2973 m Seehöhe. Nach dem Beziehen der Schlaflager wanderten wir zuerst in Richtung Piz Trovat um den Gletscher zu besichtigen und am Nachmittag den Munt Pers (3207m) zu besteigen.

Nach einem feudalen Abendessen bezogen alle um ca. 22 Uhr die Betten.

Nachdem es in der Nacht regnete, begannen wir die Tour am Montag, den 27. Juli erst um ca. 7 Uhr. In der Fuorcla Trovat legten wir unsere Steigeisen an und banden uns ins Seil. Über den Persgletscher ging es durch den Eisbruch unter dem Piz Cambrena vorbei (welcher uns bei diesen Eisverhältnissen zu riskant war), in die Ostflanke des Piz Palü bis zu seinem Vorgipfel (3726 m), auf dem wir um ca. 11 Uhr ankamen. Nach einer kurzen Gipfelrast traten alle den Rückweg durch den gesamten Eisbruch an und kamen müde, aber glücklich um ca. 15 Uhr beim Berghaus Diavolezza an. Der Nachmittag endete ganz entspannt auf der Terrasse des Hauses.

Am Dienstag, den 28. Juli begann der Tag um 4.30 Uhr. Es wurden zwei Seilschaften gebildet. Die Erste bestand aus Werner, Stefan, Susi und Christian, die Zweite aus Franz, Christa, Sonja und Erwin. In dieser Formation ging es wieder durch den Eisbruch und die Ostflanke zum Ostgipfel des Piz Palü (3882 m). Aus kürzester Entfernung konnten wir einen Bergsturz aus der N-Wand des Piz Cambrena miterleben. Es folgte die Überschreitung am Eisgrat zum Hauptgipfel (3901 m) und weiter zum Piz Spinas (Westgipfel - 3823 m). Der Abstieg in die Fuorcla Bellavista (3688 m) erfolgte über einen interessanten Felsgrat, wo wir um 12 Uhr eine ausgiebige Rast einlegten. Weiter ging der Weg über Gletscher und Eisbrüche, über die Bellavistaterrasse und die Fuorcla Crast Agüzza zum Rifugio Marco e Rosa (3600 m). Ankunftszeit war um ca. 14.20 Uhr. Die erste Nacht verbrachten wir in der alten Hütte (ehemaliges Winterlager), welche noch das gleiche Inventar wie vor 34 Jahren hatte.

Nach einer stürmischen und regnerischen Nacht bei der an Schlaf nur bedingt zu denken war, begannen wir am Mittwoch den 29. Juli die Tour über den Spallagrat auf den Piz Bernina erst um ca. 8 Uhr. Nachdem das Wetter immer instabiler und der Wind immer böiger wurde, brachen wir die Tour ungefähr zur Hälfte des Grates ab und machten uns einen lustigen Hüttennachmittag.

Am Donnerstag, den 30. Juli erfolgte der Aufbruch um 7 Uhr, führte zurück über die Bellavistaterrasse zum Fortezzagrat, über welchen wir zum Teil abseilend abstiegen. An der letzten Abseilstelle kugelte sich Susi die rechte Schulter aus und musste mit dem Heli geborgen werden. Der weitere Abstieg erfolgte über die Isla Persa und den Morteratschgletscher zur Bovalhütte (2495 m), wo die restlichen 7 Personen um ca. 16.15 Uhr ankamen.

Nach einem guten Abendessen und einem kräftigen Frühstück, marschierten am Donnerstag, den 31. Juli alle in Richtung Morteratsch, von wo uns die Bahn wieder zu unserem Auto brachte. Die Heimfahrt erfolgte mit einigen Pausen und der Abholung von Susi in St. Moritz, über den Ofenpass, das Engadin, Meran, Bozen, das Pustertal, Lienz und den Gailbergsattel wieder nach Hause.

Mit einer Pizza plus Abschlussgetränk beim „Smole“ ging eine schöne, aber auch anstrengende Tour zu Ende.

 

Gallautz Franz

 

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