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Muletter Seichenkopf

Eine „herbstliche Tour im Sommer“, so konnte aufgrund der aktuellen Temperaturen unsere Vereinstour in der Schobergruppe am 13.8.2016 genannt werden. Ziel war diesmal der sehr selten begangene „Mulleter Seichenkopf“. Mit seinen 2918 m ist er der markanteste südöstlichste Gipfel der Schobergruppe.

Wir waren diesmal leider nur fünf Personen: Christa, Dagi, Anni, Christian und SchoWe.

Mit dem Auto ging es auf den Iselsberg und von dort bis zur Roaner Alm auf 1903 m Seehöhe. Um 7.45 Uhr starteten wir Richtung Strasskopf (2401 m). Über sanfte Wiesenhänge ging es bei „sommerlichen“ sieben Grad aufwärts und nach einer Stunde standen wir bereits am Gipfel. Wir genossen den wunderbaren Rundblick in der wärmenden Morgensonne und machten den Gipfelbucheintrag. Im Süden grüßten die Dolomiten, im Nordwesten zeigten sich die schneebedeckten Gipfel von Hochschober und Petzeck. Weiter ging es dann Richtung Norden über einen breiten Grasrücken und teilweise recht rutschiges Blockgelände auf die Großbodenscharte.

Beim Abstieg von der Großbodenscharte hatten wir ein besonderes Erlebnis. Mitten auf dem Wanderweg wurde wenige Minuten zuvor ein Lamm geboren! Sorgsam wurde das junge Lämmchen von der Mutter beschützt. Und wir konnten erleben wie es die ersten Schritte in seinem Leben machte.

Das nächste Ziel war dann der auf 2400 m gelegene idyllische Schwarzkofelsee. Hier machten wir wiederum eine kurze Rast und stärkten uns.

Ein Wegweiser und zahlreiche Markierungen zeigten uns den Weg. Auf einem Wegweiser stand: „Seichenkopf  - nur für Kletterer“. Was das wohl zu bedeuten hat?

Anfangs ging der Weg über leichtes Blockgelände, anschließend aufwärts über einen steindurchsetzen Grashang auf einen markanten Grat. Sonnseitig waren die Steine aufgetrocknet, im Schatten aber noch heimtückisch rutschig. Von Norden her zog langsam Nebel ein. Wir mussten am Grat teilweise auch die Hände zu Hilfe nehmen, deshalb „nur für Kletterer“. Wir wussten von einer 3 m Steinplatte die zu überklettern war - die angebliche Schlüsselstelle. Als wir zwei kurze steile Felspassagen überkletterten, wollte Christa schon umdrehen. Ich überredete sie aber zum Weitergehen. Der Weg wurde etwas leichter, aber trotzdem musste man aufpassen.

Auch Christian hatte an diesem Tag nicht gerade seine Sternstunde und 100 hm unter dem Gipfel sagte er STOPP, ich warte hier! Christa war auch angeschlagen und beschloss mit Christian auf uns zu warten. Der Weiterweg und Gipfelaufbau schaute etwas dramatisch aus, vermutlich auch wegen der immer zahlreicheren Nebelfelder die durchzogen. Mit Dagi und Anni stieg ich weiter, 15 Minuten später standen wir schon am Gipfel, der Weg hat sich von selbst aufgelöst und war nicht besonders schwierig.

Als die Chrisis uns nach so kurzer Zeit am Gipfel sahen, bekamen sie einen Motivationschub und gingen weiter. Ich ging Ihnen entgegen und gemeinsam stiegen wir auf den Gipfel. Es war dann für uns alle eine Riesenfreude doch noch gemeinsam am Gipfel zu stehen. Leider hatte es von Norden her schon zugezogen, sodass von der erhofften wunderbaren Aussicht nicht viel übrigblieb.

Vorsichtig machten wir uns an den Abstieg, der dann doch nicht so schwierig war, wie es beim Aufstieg den Anschein hatte. Nach einer Stunde waren wir beim Schwarzkofelsee. Da wärmte uns dann auch wieder die Sonne. Am Abstieg zum Wiener Höhenweg trafen wir nun auch noch einige Wanderer. Und eine gute Stunde später waren wir dann auch wieder zurück auf der Roaner Alm.

In der mit vielen Blumen geschmückten Almhütte stärkten wir uns mit einem Elektrolytgetränk und einer guten Suppe.

Rückblickend eine wunderschöne Tour, in einer fantastischen Landschaft und einem interessanten Gipfel, dessen Anstieg nicht zu unterschätzen ist und wirklich nur von trittsicheren, schwindelfreien Personen begangen werden sollte.

 

SchoWe

 

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