Ahrntal in Südtirol, vom 27.8. – 30.8.2020
Das Tauferer Tal, von Bruneck bis Sand in Taufers und das Ahrntal, von Luttach bis Kasern am Unter- und Oberlauf der Ahr, werden gelegentlich unter dem Begriff Tauferer Ahrntal zusammengefasst.
Almen, Gipfelpfade, Bergseen, Burgen und eine faszinierende Bergwelt motivierten 20 Naturfreunde zu den Wandertagen ins Tauferer Ahrntal. Unsere Unterkunft hatten wir im Garni Niederbacher in Sand in Taufers. Die Abfahrt erfolgte um 14.00 Uhr in St. Stefan mit einer Pause bei der Keksfabrik Loacker vor Sillian und aufgrund von zahlreichen Staus in Südtirol erreichten wir erst gegen 18.00 Uhr unser Ziel. In einer gemütlichen Pizzeria ließen wir diesen ersten Tag ausklingen.
Am zweiten Tag trotzten wir ein wenig der Wettervorhersage, denn die Besteigung des Großen Moosstocks auf 3039 m in der Durreckgruppe war halt doch im Fokus einiger Bergsteiger. Ausgangsort für diese Tour ist der Ort Ahornach, die Heimat des berühmten Extrembergsteigers Hans Kammerlander. Knapp nach Ahornach auf ca. 1570 m marschierten wir los. Durch Wald und über Wiesen ging es vorerst bis zu den Schlafhäusern, die seinerzeit den Bauern zum Kochen und Schlafen während der Heuernte dienten. Heute gibt es nur mehr eine, eher verfallene Hütte und einen Brunnen. Durch Zirbenwald und weiter bis über die Baumgrenze (knapp vor dem See, der allerdings ausgetrocknet war) schaffte es die erste Gruppe nach ca. 2,5 Std. Aufkommender Nebel und Wolken hielten einige vom Weitergehen ab. Acht Wanderer hatten mit dem Wetter dann doch noch Glück und erreichten nach weiteren 1,5 Std. den Gipfel mit dem markanten sternförmigen Gipfelkreuz, welcher über Felshänge mit leichter Kletterei und entlang eines Grates erreicht wird. Das gemeinsame Abendessen verbrachten wir in Luttach, ca. 10 Autominuten entfernt von Sand, wo wir uns mit den Gipfelstürmern über das Erreichen des Großen Moosstocks freuen konnten.
Am nächsten Tag zeigte sich schon am Morgen eine eher unstabile Wetterlage. Nichtstun geht ja gar nicht und so fuhren wir bis Steinhaus zur Gondel auf den Klausberg. Noch sah es halbwegs gut aus und wir marschierten recht steil durch Wald, über Wurzeln und Steinen zum Klaussee auf 2.162 m. Durch den ständig einfallenden Nebel war die Stimmung beim See besonders mystisch, ebenso die Gegend rundherum mit Holzliegen, Stege in den See, Bächlein und Wiesenpolster. Im Visier hatten wir den Rauchkofel auf 2.653 m. Die weitere Strecke führte entlang von Wiesen mit unendlichen Schwarzbeeren, über Steige und Felsplatten. Doch plötzlich kam ein heftiger Regen und Wind auf, der uns zum Umkehren zwang. Zwei Teilnehmer waren dem pyramidenförmigen Gipfel bereits sehr nahe und schafften diesen dann auch noch. Aufgrund eines kurzen Gewitters gingen wir schnellen Schrittes zur Speck- und Schnapsalm, wo uns der Rest der Gruppe bereits gestärkt und aufgewärmt erwartete. Schließlich waren wir alle froh, als wir mit der Gondel wieder talwärts fuhren. In der bekannten Pizzeria in Sand konnten wir diesen erlebnisreichen Tag Revue passieren lassen.
Am letzten Tag standen die Reinfälle am Programm, aber der Starkregen mit Gewitter forderte uns nur mehr zum Kofferpacken und Heimfahren auf, zumal allgemein von Unwettergefahren berichtet wurde. Als wir gegen Mittag auch das Obere Gailtal mit einigen Straßenbehinderungen passieren konnten waren wir doch alle froh, wieder gut zu Hause angekommen zu sein.
Ein Kurzurlaub, geprägt von einer Spur Abenteuer und Naturfreunden, mit denen man zusammenhält und Spaß haben kann, begeistert jedes Bergsteigerherz. Wir danken euch allen und freuen uns schon auf die Wandertage im nächsten Jahr.
Margit