Wandertage ins Ahrntal in Südtirol, vom 7.9. – 10.9.2022
Da das Ahrntal mit seiner grandiosen Bergwelt noch viel zu bieten hat, entschlossen sich 12 Naturfreunde mit der Ortsgruppe St. Stefan auch dieses Jahr weitere Gipfel und Rundwege zu erwandern.
Wir starteten um 7.00 Uhr in St. Stefan und fuhren vorerst bis ins mautpflichtige Pragser Tal zum reservierten Parkplatz Brückele. Die weitere Strecke bis zur Endstation Plätzwiese (1993 m) mussten wir mit dem öffentlichen Bus zurücklegen. Unweit der Endstation beginnt auch schon der Aufstieg auf den Dürrenstein (2839 m). Zu Beginn gehen wir durch einen kurzen grünen Abschnitt, doch bald schon wandern wir auf einem Schotterweg, gleichmäßig ansteigend im offenen, völlig schattenfreien Gelände zum Gipfel. Kurz bevor man diesen erreicht, muss man eine seilversicherte Stelle bewältigen. Der Gipfel bietet eine prächtige Aussicht zu den Drei Zinnen, den gesamten Sextener Dolomiten und vielen anderen. Nach einer Rast mit dem überwältigenden Rundblick marschierten wir wieder zurück und bei der Almhütte „Plätzwiese“ genossen wir die ersten Südtiroler Schmankerln. Ehe wir das Pragser Tal verließen machten wir noch einen Abstecher zum Pragser Wildsee, eine Idylle in den Bergen mit dem grün schimmernden Wasser und den vielen Holzbooten. Unsere Frühstückspension in Sand in Taufers erreichten wir schließlich gegen 17.30 Uhr wo es dann am Abend die schon traditionelle Wanderbesprechung gab.
Am zweiten Tag stand die Wanderung am Arthur Hartdegen Weg auf dem Programm. Mit dem Bus ging es bis in den Ort Rein und etwas unterhalb der Kirche beginnt der Wanderweg in der Nähe eines Windrades. Wir wanderten recht ansteigend durch Waldgebiet bis zur Unteren Kofleralm, füllten dort unsere Trinkflaschen und marschierten dann wieder steil bergauf zur Oberen Kofleralm, wo wir eine kurze Rast einlegten. Von dort wanderten wir auf Almwegen mit üppiger Vegetation bis zur Ursprungsalm, wo wir nach einer ausgiebigen Rast und kurzen Besprechung die Route in zwei Gruppen teilten. Sechs Teilnehmer machten sich auf die gesamte Rundtour und zu Viert wurde der Weg ins Tal genommen. Bei einer Abzweigung nach der Alm ging es entlang des Baches, über Brücken, recht steil, jedoch abwechslungsreich über Steine, auf Wald- und Almwegen und zum Abschluss auf Asphalt zur Haltestelle in Rein (Dauer: 6,5 Std.). Die erste Gruppe, die auf diesem Rundweg etwa 8 Std. unterwegs war, wanderte über Gletscherschliffe, über Blocksteine, passierte einige ausgesetzte und seilversicherte Stellen und zuletzt ging es auf rutschigen Wegen steil bergab. Unterwegs gab es eine Stärkung bei der Kasseler Hütte.
Insgesamt gesehen waren alle von dieser mannigfaltigen Rundwanderung mit dem Blick auf die Hauptgipfel der Riesenferner Gruppe (wie Lenkstein, Hochgall, Wildgall) sehr begeistert.
Am dritten Tag stand der Schaufler, 2265 m, auf dem Programm. Mit dem NF-Bus fuhren wir nach St. Johann und bei der Abzweigung nach links „Kohler Lana“ ging die Fahrt weiter auf einer schmalen, serpentinenreichen Straße zum Hof Hochlärcher auf 1360 m, wo wir einen Parkplatz fanden. Die Wanderung ging sofort steil los und wir marschierten fast ausschließlich auf einem Steig durch Waldgebiet. Immer wieder querten wir die Forststraße. Unterwegs kamen wir zu einer Lichtung mit einem Marterl und einer Kapelle. Nach ca. 2 Std. erreichten wir die unbewirtschaftete Alm Hochlärcher Wasen. Von hier geht es durch Latschen, teilweise wieder recht steil in ca. ½ Std. zum Gipfel mit einem mächtigen Gipfelkreuz. Die Belohnung war eine fabelhafte Fernsicht über das gesamte Tal. Um unsere Knie etwas zu schonen wählten wir für den Rückweg die Forststraße. Gemütlich ließen wir den Tag in einer Konditorei in Luttach ausklingen.
Bevor wir am vierten Tag unsere Heimreise antraten fuhren wir nach Kematen und marschierten entlang des Waldes, vorbei an einem Wildgehege zum Höhenheiligtum St. Walburg. Im Hochmittelalter stand hier auch eine Ritterburg, in welcher laut Überlieferung die Dienstleute der Herren von Taufers wohnten. Nach der Besichtigung der Kirche wanderten wir entlang des sogenannten Sagenweges, großteils durch Wald und auch über etwas Wiesengelände und legten dabei ca. 300 hm zurück. Eine Wanderung mit etwas südtiroler Geschichte war somit der Abschluss unserer Wandertage im Ahrntal.
Bilderbuchwetter und wie alle so schön sagten: „eine homogene Gruppe“ machten diese Tage zu einem besonders vergnüglichen und gemeinschaftlich wertvollen Wanderurlaub. Danke euch Allen!
Margit