Vollgepackt mit Freude und einer Spur von Abenteuerlust trafen sich 16 Naturfreunde am Flughafen Klagenfurt zu der von der Ortsgruppe St. Stefan i.G. organisierten Wanderreise auf die Inseln Paros und Naxos mit dem Kärntner Wanderführer Peter Hafner. Der Regen am ersten Abend in Aliki war ein gutes Omen, denn während des gesamten restlichen Urlaubes wurden wir mit Sonnenschein verwöhnt. Der Ausgangspunkt unserer ersten Tour auf der Insel Paros war beim Marmorsteinbruch von Marathi im Norden der Insel. Der Weg führte durch teilweise dorniges Gebüsch sowie auf gut angelegten Wanderwegen über Lefkes, das schönste Bergdorf der Insel bis nach Prodromos, wo uns ein feines einheimisches Essen serviert wurde.
Am nächsten Tag hatten wir noch Gelegenheit die Hauptstadt Parikia zu besichtigen, danach ging es mit der Fähre nach Hora (auch Chora oder Naxos-Stadt genannt). Am frühen Nachmittag trafen wir uns zu einer Wanderung im Westen der Insel. Durch Schilfgelände und landwirtschaftliche Gebiete mit Getreide- und Kartoffelanbau sowie Viehzucht erreichten wir den Ort Vivlos mit seinen drei Mühlen. Bei angenehmen Temperaturen marschierten wir weiter durch eine kleine Schlucht und gelangten zur Kirche Agios Mamas. Auf einem Weg, ausgelegt mit Steinplatten erreichten wir schließlich den Ort Ano Potamia im Potamiatal, wo wir wieder mit Meze (Vielzahl von typisch griechischen Vorspeisen und Snacks) verwöhnt wurden.
Unsere dritte Wanderung führte in den nordöstlichen Bereich der Insel. Ausgehend vom heute recht verlassenen Ort Skado führte der Wanderweg wieder teilweise durch Gebüsch, vorbei an Terrassen und einer reichen Vegetation. Nach der ersehnten Stärkung im Bergdorf Koronos ging es durch Waldgebiet und wir sahen den zahlreich violett blühenden Aronstab. Überaus beeindruckt waren wir von der gigantischen Bergwelt mit den Taleinschnitten, den vielen Steinmauern, den seinerzeitigen Gemüseterrassen und den alten Olivenbäumen. Nach einem kurzen Gegenanstieg von etwa 100 hm genossen wir einen fantastischen Blick auf das Meer. Unser Ziel war die Bucht von Lionas, eine traumhafte einsame Bucht mit einem Kieselstrand. In einem typisch einheimischen Lokal erfreuten wir uns an den feinsten Fischspezialitäten.
Die vierte Wanderung war geprägt von geschichtlichem Hintergrund und so marschierten wir vom Ort Chalki in der Tragea Hochebene zur venezianischen Festung Apano Kastro. Wieder begleiteten uns Olivenhaine, mit Dornen versetztes Gebüsch und der Aufstieg zur ehemaligen Festung war leicht felsig. Der Rückweg war beinahe unmarkiert und wir mussten zweimal über Steinmauern klettern. An diesem Tag kamen wir auch zu den sagenumwobenen Kouros-Statuen, welche eine Länge von ca. 10 m aufweisen. Sie wurden vor etwa 2500 Jahren aus dem Stein von Flerio gehauen. Ein wunderschöner, sehr vegetationsreicher Weg führte uns schließlich in den Ort Melanes, wo für uns wieder typisch griechisch aufgekocht wurde.
Für die letzte Wandertour wurde von unserem Wanderführer die „Königstour“ auf den Fanari (883 m) gewählt. Ausgehend von Chalki wanderten wir über schmale Wege, Grasflächen, erreichten die Kirche Drosiani, welche als die älteste Kirche der Insel gilt. Nach unserer Kaffeepause in Moni erreichten wir ein ausgetrocknetes Bachbett, wo wir immer wieder über große Steine gehen mussten. Die Beschriftung selbst war eher dürftig. Vor uns lagen Felsen und erst in der Nähe erblickte man den breiten steinverlegten Weg, wohl einer der schönsten Wanderwege der Insel. Durch die langen Kehren war der Weg auch nicht so anstrengend. Rasch erreichten wir nach einer beweideten Almfläche das weit entfernt wirkende Ziel. Das letzte steile Stück zum Gipfel führte über eine gewundene Steintreppe und wir haben nicht damit gerechnet, am Gipfel eine Kirche vorzufinden. Ein Kletterfelsen zog sofort die Aufmerksamkeit unserer Wandergruppe auf sich. Der kurze Abstieg über 200 hm führte teils über Geröllflächen und auf gemütlichen Wegen in das Dorf Apeiranthos, welches zu den ältestеn Siedlungen im Lаndesinnerеn vοn Nаxos gehört. Es ist das Dorf der fünf Museen, der schmalen Gassen, der vielen Stiegen und der urgemütlichen Lauben. Natürlich bekamen wir wieder die besten Schmankerln (Meze) der Insel und zum Abschluss übergab uns Peter in einer netten Zeremonie die Wanderurkunden. Auch Raimund bedankte sich bei Peter für seine sorgfältige Planung, die vielen interessanten Informationen sowie für seine Ruhe, mit der er uns die Schönheiten der Insel nähergebracht hat.
Den letzten Tag hatten wir zur freien Verfügung. Die Meisten interessierten sich für die Hauptstadt Hora, eine lebhafte Stadt mit einem labyrinthartigen Netz aus engen Gassen und einem historischen Stadtzentrum. Mit einem abschließenden erfrischenden Bad im Meer waren alle für den Heimflug gerüstet.
Eine zusammengewürfelte Gruppe hat bewiesen, dass das gemeinsame Erreichen der Ziele, ein guter Zusammenhalt, gegenseitiges helfen und motivieren die Gemeinschaft stärken kann und ein Urlaub mit täglichen sportlichen Aktivitäten Erholung und Freude bringt.
Euch allen sei dafür herzlichst gedankt!
Margit